Kreis Höxter (jg). Bereits seit einigen Jahren gibt es die Notfallkarte, die durch die Gesundheitskonferenz ins Leben gerufen wurde, im Kreis Höxter. Hintergrund der Karte ist, dass Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahmen sowie deren Dosierungen auf der „Grünen Karte“ vermerkt sind, um im Notfall wichtige Informationen dem notdiensthabenden Arzt oder auch Rettungsdienst bereitzustellen.

Gemeinsam mit Matthias Kämpfer (Fachbereichsleiter Öffentliche Sicherheit und Straßenverkehr), Dr. med. Ronald Woltering (Fachbereichsleiter Gesundheits- und Veterinärwesen, Abteilung Gesundheitsdienst und Gesundheitsschutz) und Elmar Schwarzendahl (stellv. Wachleiter der Rettungswache Brakel) hat sich Brakel-News.de in Brakel darüber informiert, wie das Wissen über die Existenz dieser Karte ausgeweitet werden kann und wie die „Grüne Karte“ funktioniert, um abschließend über sein Nachrichtenportal möglichst viele Senioren und Angehörige anzusprechen, damit sich diese über die Anschaffung der Karte Gedanken machen.

Über 5.000 Exemplare dieser Notfallkarte wurden durch den Kreis Höxter angefertigt und in Umlauf gebracht. Klingt gut, ist nach derzeitigem Kenntnisstand des Rettungsdienstes jedoch nicht ausreichend.

Viele ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger sind über die Existenz und die Wichtigkeit dieser Notfallkarte noch nicht informiert. Ursächlich ist auch der demografische Wandel – denn ältere Menschen sind teilweise auf sich alleine gestellt. Familienangehörige wohnen entgegen der früheren Zeit nicht mehr unter einem Dach, teilweise weit weg von den Senioren. Die Betreuung findet teilweise durch den Pflegedienst, teilweise durch Nachbarn statt.

Die Konstellation führt dazu, dass die Kenntnis über Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahmen und deren Dosierung im Notfall nicht ausreichend sind – die „Grüne Karte“ hingegen kann Abhilfe schaffen und dem Notdienst alle wichtigen Informationen gebündelt aufzeigen.

Sollte es zu einem häuslichen Unfall oder einem medizinischen Notfall kommen, entscheiden Sekunden über Leben und Tod. Wird dann beim Patienten die „Grüne Karte“ gefunden, so bieten die ausgelisteten Informationen für den Rettungsdienst oder den Notarzt erforderliche Informationen, um schnellstmöglich die richtige Behandlung einzuleiten.

Wichtig sei es, sämtliche Veränderungen bei Medikation, Gesundheitszustand - Veränderungen hinsichtlich eines Herzschrittmachers, eines Hörgeräts, der Unverträglichkeiten von Medikamenten oder Allergien - auf der Karte niederzuschreiben, so die Gesprächspartner.

„Veraltete Informationen auf der Notfallkarte können bei der Behandlung durch den Rettungsdienst und Notarzt Probleme bereiten“, heißt es weiter.

Wo bekomme ich die Notfallkarte?

Die „Grüne Notfallkarte“ ist inzwischen kreisweit etabliert und in Apotheken, Arztpraxen, Pflegediensten, Seniorenorganisationen und beim Kreis Höxter erhältlich.

Wo ist diese nach fachmännischem Ausfüllen - durch den behandelnden Arzt oder Apotheker - anzubringen?

Damit der Rettungsdienst schnell auf die „Grüne Karte“ aufmerksam wird, sollte diese im Eingangsbereich der Wohnung oder in Garderobennähe aufgehangen werden. Dies sei so auch mit dem Rettungsdienst im Kreis Höxter kommuniziert worden, berichtet Matthias Kämpfer, damit eine Suche nach der Karte nicht unnötige Zeit verstreicht.

Foto: Jörn George