Kreis Höxter/Brakel (red). Das ist auch für Landrat Friedhelm Spieker und GfW-Geschäftsführer Michael Stolte etwas Besonderes. Immerhin geht es bei dem Zuwendungsbescheid des Bundes, den sie an Robert Hartmann, Geschäftsführer der Projekt Begegnung gGmbH, überreicht haben, um rund 270.000 Euro. Diese werden für das Projekt „H!ER gestalten“ verwendet, das gemeinsam mit dem Zukunftszentrum Holzminden-Höxter umgesetzt wird.
„Wieder einmal wird sich zeigen, dass die Weser keine Trennlinie sein muss, wenn es darum geht, die regionale Identität der Jugendlichen zu stärken“, sagt Landrat Friedhelm Spieker. Ihn begeistert vor allem der Ansatz, dass der umfassende Praxisteil vom Zukunftszentrum wissenschaftlich begleitet wird und somit nachhaltige Ergebnisse erreicht werden können. „Dies ist bisher eine der größten Fördersummen bei ‚Land(auf)Schwung‘, die für ein Projekt in unserer Region eingesetzt wird“, erläutert Michael Stolte von der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter, die sich als Regionalentwicklungsagentur im Modellvorhaben um die Anträge kümmert. Gefördert wird dieses vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
„Das Projekt ‚H!ER gestalten‘ richtet sich an Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren“, erklärt Robert Hartmann, „sowohl aus dem Kreis Höxter als auch dem Landkreis Holzminden.“ Projekt Begegnung setzt dabei auf seine große Erfahrung in der Jugendarbeit und die damit verbundene enge Einbindung in die Netzwerke in beiden Kreisen. „Mit einer Informationsveranstaltung am Samstag, 14. April, von 14 bis etwa 16 Uhr im Kletterzentrum OWL in Brakel wollen wir detailliert präsentieren, wie wir uns das Projekt und vor allem die Umsetzung vorstellen.“ Insgesamt vorgesehen ist dafür eine Laufzeit bis Ende 2019, in diesem Zeitraum werden unterschiedliche Aktionen im gesamten Kreisgebiet durchgeführt.
„Mit dem Praxisteil wird Jugendlichen die Möglichkeit gegeben, kreative Spiele-Ideen zu entwickeln und umzusetzen“, erläutert Projektleiter Lars Sandelmann von Projekt Begegnung. Dabei stehe die Beteiligung der Jugendlichen an erster Stelle, da keine vorgegebenen Bausätze, sondern eigene Ideen der Jugendlichen als Ausgangspunkt der Arbeit gesehen werden. Gemeinsam mit Jan Schametat und Sascha Schenk, die sich für das Zukunftszentrum um das Projekt kümmern, weist er darauf hin, dass es vor allem um die Bereitschaft geht, sich einzubringen: „Wir sind völlig frei, die erarbeiteten Spiele sollen aber einen Bezug zu der Region, dem Kreis oder der entsprechenden Ortschaft haben, um die regionale Identität der Jugendlichen zu stärken.“ Selbstverständlich entstehen für die Teilnehmer keinerlei Kosten.
Die aus dem Engagement entstehenden Spielsachen oder Spielgeräte werden anschließend in einem Entleihpool allen anderen Jugendlichen und Jugendgruppen zur Verfügung gestellt, sodass alle Jugendlichen von dem Engagement profitieren können. Die wissenschaftliche Begleitung ist für das Zukunftszentrum Holzminden-Höxter (ZZHH) deshalb sehr interessant, weil bereits eine Studie mit Schülerinnen und Schülern der neunten Klassen durchgeführt wurde. Im Vorgängerprojekt „H!ERgeblieben“ hatte sich unter anderem gezeigt, dass Jugendliche zufriedener mit der Region sind und auch eher hierbleiben möchten, wenn sie in Gemeinschaftskontexte eingebunden und an Prozessen beteiligt werden. Das ZZHH möchte daher im Projekt „H!ER gestalten“ herausfinden, welche Faktoren das Gelingen einer Beteiligung von Jugendlichen auf verschiedenen Ebenen beeinflussen.
Foto: Kreis Höxter